“Mittenmang” statt Birkenweg
Rotenburger Werke eröffnen RadKontor am Pferdemarkt - Besuch der IG CityMarketing

Die Rotenburger Werke ziehen mit ihrem Fahrradhandel vom Birkenweg in die Innenstadt und erwecken damit zugleich einen prominenten Leerstand zu neuem Leben. Grund genug für Mitglieder der IG CityMarketing, sich das Ganze mal aus der Nähe anzuschauen.
Samy Lahham, Bereichsleiter Werkstatt für behinderte Menschen bei den Rotenburger Werken, hatte die Idee, Nachbarn und Kaufleute der Innenstadt einzuladen, um ihnen das neue Geschäft in den Räumen der Sparkasse am Pferdemarkt vorzustellen. Da traf es sich gut, dass das monatliche Treffen der Kaufleute ohnehin bevorstand. Kurzerhand wurde das “Steinbeißertreffen” an den Pferdemarkt verlegt. Dort gab es Bratwurst vom Grill und allerlei Informationen rund um die ausgestellten Bikes, die so gut wie gar nichts mehr mit dem guten alten “Drahtesel” gemein zu haben schienen.
Kein Fahrrad von der Stange
Carsten Schmidt, neuer Chef im RadKantor, zeigte den Gästen, wie Fahrräder im RadKantor ergonomisch passend ausgewählt werden. Folgt man der Argumentation des Fachmanns, ist ein Fahrrad als Geburtstags- oder Weihnachtsüberraschung vielleicht keine so gute Idee. Nach der Philosophie des RadKontors sollte das Fahrrad passen wie ein Anzug. Um das auf körperliche Besonderheiten abgestimmte Bike zu finden, auf dem man sich wohlfühlt und mühelos viele Kilometer reißen kann, wird man im RadKontor vorher vermessen, genauer: gescannt. Nicht alle Menschen sind gleich. Vielmehr ist es normal, verschieden zu sein, wie es der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker passend formulierte.
Pedelecs dominieren
Fahrräder sind derzeit gefragt wie nie, sagt Carsten Schmidt. Wer sich für das Frühjahr ein neues Zweirad gönnen will, sollte rechtzeitig im Herbst ordern. Lieferzeiten, die man früher nur von Autos kannte, gelten mittlerweile auch im Zweiradgeschäft. Die Nachfrage ist riesig, ganz besonders nach Pedelecs, also nach Rädern mit elektrischer Unterstützung.
Kooperationen angestrebt
Das RadKontor möchte sich als Ergänzung zum örtlichen Fahrradhandel sehen und strebt Kooperationen an, betont Schmidt. Das ergibt sich schon aus der Besonderheit, dass ein Drittel der Belegschaft aus Menschen mit Behinderung besteht. Gerade sie freuen sich darauf, sich und anderen zu beweisen, dass sie wirkliche Fachleute sind. Das gilt sowohl für die Beratung als auch für Reparaturen. Die Werkstatt des RadKontors befindet sich übrigens weiterhin im Birkenweg.
Kommentar hinterlassen