11. Rotenburger Dämmer-Shoppen

Als die Kaufleute der Innenstadt 2006 das erste Dämmer-Shoppen planten, ahnte niemand, welche Erfolgsstory damit geschrieben werden sollte. Längst hat sich der lange Einkaufsabend mit Weinfest in Rotenburg fest etabliert. Für viele ist er ein kleines Stadtfest. Für andere ist er ein schöner Einkaufsabend mit Event-Charakter. Vor allem aber zeigt er deutlich, wie wichtig eine engagierte Kaufmannschaft für eine lebendige Innenstadt ist.

Das Konzept sah vor, dass die Stadt nicht mit den üblichen Bierständen und Bratwurstbuden bestückt werden sollte. Vielmehr wollten die Kaufleute selbst einen einschenken, mit Kund(inn)en plaudern, den persönlichen Kontakt suchen. Im Vordergrund stand dabei nicht, den Umsatz in die eigene Tasche zu wirtschaften – im Gegenteil: Speisen und Getränke sollten möglichst günstig angeboten und auch mal “einer ausgegeben” werden. Aus einer Not wurde die sprichwörtliche Tugend: Da für einen einzigen Abend zumindest bislang kein Winzer gefunden wurde, der mit eigenem Stand beim Dämmer-Shoppen antreten wollte, “importierten” die Kaufleute zum Teil selbst leckere Tropfen aus deutschen Weinanbaugebieten oder schenkten den Wein aus, den sie sonst für eigenen Genuss im Keller einlagern. So war die Qualität des Angebots gesichert.

Von jeher machen die Stände den Charme des Dämmer-Shoppens aus. Und mit dem Termin hatte die Organisatoren ohnehin ins Schwarze getroffen. Seit 2006 hat es nur zwei Mal beim Dämmer-Shoppen (ein bisschen) geregnet. Doch selbst das tat der guten Stimmung keinen Abbruch.