Kein Job wie jeder andere: Cafesitobar unter neuer Leitung
Daniel Koch ist neuer Abteilungsleiter Gastronomie bei der Lebenshilfe Rotenburg-Verden
Stabwechsel in der Cafesitobar am Pferdemarkt: Ende Februar übernimmt Daniel Koch die Abteilungsleitung Gastronomie bei der Lebenshilfe Rotenburg-Verden. Der 38-jährige Restaurantfachmann wird damit Leiter eines 20-köpfigen Teams, das zu gleichen Teilen aus Menschen mit und ohne Behinderung besteht.
Koch folgt auf Michaela Post, die es nach Stemmen zieht, zu ihrem Lebensgefährten und dessen Hotelbetrieb. Zwei Jahre lang hat die gelernte Hotelkauffrau die Cafesitobar geleitet. In dieser Zeit habe sie das Motto der Lebenshilfe “Es ist normal, verschieden zu sein” erst richtig begriffen, sagt sie und fügt hinzu: “Das ist kein Job wie jeder andere”. In einem Team der Lebenshilfe gäbe es keine klassische Hierarchie. “Anweisungen” helfen nicht. Voran gehe es nur, wenn man Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen coacht, ihnen als Ratgeber, aber auch schon mal als Tröster zur Seite steht und sich mit ihren Problemen auseinandersetzt. “Das prägt einen, das nehme ich mit fürs Leben”, stellt Michaela Post fest. Der Abschied falle durchaus schwer.
Zur Lebenshilfe durch private Erfahrungen
Der zweifache Familienvater Daniel Koch fand den Weg zu seinem neuen Arbeitgeber durch private Erfahrungen. “Als feststand, dass meine kleine Tochter unter Diabetis leidet, stürzten auf meine Familie und mich die Alltagsprobleme ein”, erzählt er. “Mitunter fühlten wir uns richtig hilflos.” Auch die Schule war überfordert, weil es keinerlei Erfahrungen im Umgang mit Diabetikern gab. Schließlich sei die Lebenshilfe eingesprungen, die Menschen “beim Leben hilft” und in vielen Situationen unterstützt. Unter anderem gibt es so genannte Schulassistenten. “Die haben soviel für uns getan”, sagt Koch, “dass ich jetzt froh bin, etwas zurückgeben zu können.”
Vom Konzept der Cafesitobar begeistert
Für seine neue Aufgabe in Rotenburg bringt Daniel Koch jede Menge Erfahrungen mit. Geboren auf der Insel Rügen, zog es ihn beruflich quer durch Deutschland, zwischenzeitlich auch drei Monate nach Frankreich. Seine beiden letzten Stationen waren Berlin und Hamburg. Da er seit zehn Jahren in Heeslingen wohnt, habe die Stellenanzeige der Lebenshilfe gleich sein Interesse geweckt. “Vor allem aber hat mich das Konzept der Cafesitobar begeistert”, sagt Koch. Die Räumlichkeiten seien ideal, und auch die offene Küche hat es ihm angetan. Zudem freue er sich über den gerade erweiterten Gastraum, der jetzt viele Plätze mit direktem Blick auf die Fußgängerzone bietet.
Cafesitobar unterstützt andere Projekte
Beeindruckt habe ihn, so Koch, dass er von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern so herzlich aufgenommen wurde. Schon nach wenigen Tagen fühlte er sich voll integriert und als fester Bestandteil des Teams. “Wir setzen uns oft zusammen und beraten, was wir tun müssen, damit es für die Gäste spannend bleibt.” Schließlich habe die Cafesitobar als eigenständiges Wirtschaftsunternehmen zu funktionieren. Denn das sei das Prinzip der Lebenshilfe: Wer etwas leisten kann, arbeitet für die mit, die es nicht so können.
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